Einige von uns wissen ein Lied davon zu singen, wie es war, als unser(e) Kind(er) in die Pubertät, sprich in die Flegeljahre kam(en). Und die, die es – noch nicht – wissen ………..na ja, was soll man da viel erzählen, da muss jeder durch !

 

Aber ich will Euch nichts von menschlichen Pubertätsproblemen erzählen, sondern über die

 

Flegeljahre eines Katerchens

 

Ja, unser süßer kleiner Nachzügler JodaBär (man erinnert sich ?)

 

 

ist mittlerweile in die Flegeljahre gekommen ……..

 

 

und er benimmt sich dem entsprechend ! Nein., nicht uns Menschen gegenüber. Da versteht er es nach wie vor, uns mühelos mit seinem natürlichen umwerfenden Charme ums Pfötchen zu wickeln, Logo. Aber seinen vierpfötigen Mitbewohnern gegenüber ……… ! Am besten wir, also wir Bedienten und die JOJOs, erzählen Euch frischweg, was sich so fast täglich bei uns abspielt.

 

 Es beginnt morgens, wenn der Wecker rasselt. Da robbt unser „Heuler“ (ja, er klingt, wenn er will, ähnlich wie eine kleine Robbe), bis jetzt gaaanz brav am Fußende vom Fraulibett liegend, zu ihr hoch, denn er ist ja Fraulis kleiner Liebling ………..

 

 

und beginnt heftig mit ihr zu schmusen (was bei Frauli regelmäßig Verspätungen beim Dienstantritt nach sich zieht).

 

    Odoty : Ja, dieser kleine Egoist ! Dabei tät’ i selbst

                               so gerne mit meinem Frauli schmusen !

 

  Olimba : Na und i vielleicht net  ?

 

  Jelenka, gutmütig
 

(wie überhaupt Joda bei Jeli offensichtlich einen Stein im Brett hat, warum auch immer. Es ist entzückend zu beobachten, wie Joda ihr sein  Köpfchen        präsentiert und sie ihn, ganz „liebende Große Schwester“, zärtlich ableckt) :

 

 No lasst’s doch das kleine BärliBurli, i geh halt zu meinem Herrli schmusen !

 

Also bereits zu dieser frühen Stunde drängt sich unser kleiner, jetzt schon großer Mann gnadenlos vor. Der nächste Programmpunkt ist ………..halt, nein ! Als Erstes steht das Säubern der beiden KaKlos am Programm. Jodilein sieht höchst interessiert zu und kaum begibt sich das Frauli dann in die Küche, sitzt er, - erraten - nach langen Überlegungen, welches der nun sauberen Kisterl er jetzt mit seiner Anwesenheit beehren soll, in dem von ihm ausgewählten Kisterl und verrichtet mit verinnerlichtem Blick brav seine Geschäfterln ! 

 

 JodaBärli : Na glaubst, i geh’ auf ein dreckates Häu………. 

                                             Kisterl ?

 

Kaum fertig, drängt sich der Knabe durch die, ohnehin schon ungeduldig auf das Frühstück wartende Katzenmenge, um als Erstes zu sehen, was es heute Gutes gibt.

 

 

 Odoty, selbst nicht eben die Rücksichtsvollste :

                     Du bist ein Flegel ! Kannst nicht warten wie wir alle ?

                     DAS hab’  ich dir nicht beigebracht !

 

 Jelenka : No de braucht sich was aufpudeln.

                                           Die drängelt sich selbst immer vor !

 

  Joda : Geht’s weg, geht’s weg ! Was gibt’sn heit ? Ooooohhh,

                                        scho wieda so a Fraß ! Bääähhh, den mag i net !!!

 

  Olimba : Na des is a heikles G’frastl !

 

Zwischenbemerkung : Da das Herrli die Rasselbande ja ganztägig im Auge hat, bemerkt er natürlich, dass sich das Jodilein – bääähhh, mag i net – nach einiger Zeit, wenn er sich unbeobachtet glaubt, in die Küche schleicht und sehr wohl den „Fraß“ genüsslichst habert ………., also frisst !

 

Dann folgt Joda’s erstes Highlight des Tages : Er „trägt“ Jandokan, der eigentlich lieber genüsslich sein Frühstück verdauen wollte, ein „Catcherl“ an.

 

  Joda : No kumm, großer Bruder, mach’ ma a Catcherl ? Sei

                                         ned fad !

 

  Jando : Na geh, muss das wirklich sein ?

 

Joda ignoriert diesen Einwurf und unter dem, für ihn so typischen „Kampfgeheul“ stürzt er sich vehement auf Jando und versucht ihn niederzuringen ! Mau, mau, mau ……………

 

     

Jando lässt sich das, gutmütig wie er ist,  einige Zeit geduldig gefallen,

 

 doch dann wird’s ihm doch zu bunt und er zeigt dem frechen Knaben, wo’s unter erwachsenen Katers lang geht !

 

  Jando : So, da hast, du freches Jungemüse !

 

Joda keucht im Fesselgriff von Jando 

                                                                  

 

und gibt w.o., während sich die Mädels schon längst mit verächtlichen Blicken auf die Raufer zum Vormittagsschönheitsschlaferl zurückgezogen haben.

 

  Joda : Okay, okay, i gib’ scho a Ruah !

                                      (Zu sich :) Na wart, wenn i a bissale grösser bin …

 

 Aber JodaBärchen hat sich  natürlich noch nicht genug ausgetobt und holt den von ihm zu Weihnachten gestiebitzten kleinen Strohstern aus seinem Versteck und tobt damit hingebungsvoll in der gesamten Wohnung herum, dass das TroFu-Schüsserl umkippt und der Brunnen angerempelt wird, was eine mittlere Überschwemmung nach sich zieht.

 

  Joda : Hoppala !

 

Herrli versucht, mit dem Flyer die JOJOs zum Spielen zu animieren, was zwar gelingt, aber zwangsläufig das JodaBärli von seinem Strohstern ablenkt und er wirft sich ins Geschehen ! Hüpf, spring, fetz, juhu ……………………….und dann kommt Joda’s allerliebste Beschäftigung, nämlich : Olimba sekkieren und ärgern ! Der Flyer ist zwar lustig, aber wenn man nach Olimba schnappen und sie verfolgen kann, ist das so was von uuuuuuuuuurluschtig !

 

 

 

  Olimba . Hör’ endlich auf, du ……..du………du…………!

 

  Joda : Na fang’ mich doch, wenn’st kannst !

 

 So geht das einige Zeit, während unsere Großen - Jelenka und Jandokan - dem Treiben vom Bett aus höchst interessiert zuschauen

 

 

und sich heimlich amüsieren, weil sich doch das Olimba-Mädi sooo ärgert. Bis es ihr endgültig zuviel wird und sie Joda böse anfunkelt, anbrummt und anpfaucht. Doch Joda dreht sich nonchalant um („Ned amoi ignorieren“) und geht gemessenen Schrittes in die Küche, um (vergeblich) zu gucken, ob nicht wunderbarerweise  ein neues leckeres Schälchen kredenzt wurde.

 

  Joda : Ha ?? Nix Neich’s do zum Papperln ?

                                       Na des is’ a Haushalt !

 

Joda streift noch ein wenig herum, sieht dem Herrli beim Mittagessen zu („Na, des schmeckt ma a ned“)

 

 

während seine bezaubernden Äuglein immer kleiner werden. Und plötzlich ist Joda seinen größeren Geschwistern wahlweise ins Frauli-Herrli-Bett ………………..

 

oder in den Katzenschlafraum = begehbarer Kasten, nachgefolgt und es kehrt bis zum späten Nachmittag Friede ein (was dem Herrli Zeit gibt, über neue G’schichterln nachzudenken )

 

Am frühen Abend hat sich Jodalein frische Kräfte erschlafen und das lustige Spielen geht munter weiter.  Während der Nachrichten im TiVi plötzlich Geschepper, Geraschle ! Was ist jetzt schon wieder los ? Frauli und Herrli sehen nach. Joda, umringt von vier unschuldig blickenden RagaMuffins („Also wir waren das nicht !“), hat die Säcke mit dem Blech- und Papierabfall entdeckt und ist natürlich sofort draufgekommen, welch’ herrlichen Lärm das macht, wenn man alles umschmeißt, ausräumt und darin herumwühlt ! Hey, da geht was weiter !

 Frauli und Herrli richten an Odoty die - wohl berechtigte - Frage, was sie eigentlich ihrem Ziehsohn

 

 

 beigebracht hätte ! Nun ja. Wer weiß, dass „Ziehmami“ Odoty mindestens das gleiche Temperament wie ihr Zögling hat und in der Familie als „verpatzter“ Katerbub gilt, könnte sich eigentlich diese Frage ersparen.

 

Nach einem kurzen Erholungsdöserl gibt Joda wieder „Gas“ und es wird bis spät in die Nacht mit allem und das möglichst lautstark gespielt, was ihm unter die Pfoterl kommt. Mit Vorliebe mit einem Tischtennisball, der auf dem Parkettboden sooo lustig-laut herumgekickt werden kann. Erst wenn Frauli und Herrli den  Zapfenstreich verkünden, beeilt sich unser Jüngster und wird blitzartig wieder zum kleinen streichelweichen Katerlein, um mit seinem Frauli gaaaanz fest zu kuscheln und zu schmusen, wobei er schnurrt, als ob er schon ein großer starker Tiger wäre,

 

unser liebes halbstarkes Katerchen !

 

 

Dem geneigten Leser wird nicht entgangen sein, dass sich insbesonders Jodalein vorwiegend im Wiener Dialekt ausdrückt. Erstens ist das unter Wiener Pubertierenden „in“, Zweitens doch Folge der Tatsache, dass Joda in den Vororten Wiens herangewachsen ist und Drittens seine Betreuer nicht konsequent genug versucht haben, ihm die deutsche Schriftsprache beizubringen (ähemm). Was letztlich aber egal ist, denn in unserem Haushalt wird vorwiegend RagaMuffinisch gesprochen !

 

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